Vielfalt erleben – Stimmen der Minderheiten
Sprache, Kultur, Heimatgefühl – hier erzählen Menschen aus ganz unterschiedlichen Gemeinschaften, was Identität für sie bedeutet. Von plattdeutschen Buchadaptionen bis sorbischem Hip-Hop, von friesischem Zusammenhalt bis zur Jugend der Sinti und Roma: Persönliche Stimmen, starke Geschichten, lebendige Vielfalt.
Vielfalt erleben – Stimmen der Minderheiten
Dänen
Etwas Drittes sein
Line und Clara besuchen die Gustav Johannsen Skolen in Flensburg und sind Teil der „Sydslesvig Crew“, einem Wahlfachprojekt für Schüler der dänischen Minderheit. In ihrem Video sprechen sie über ihre Zweisprachigkeit, ihr Zugehörigkeitsgefühl und das Leben zwischen zwei Kulturen.
Minderheiten-politik ist Friedenspolitik
Christian Juhl, Abgeordneter im dänischen Folketing und Vorsitzender des Südschleswig-Ausschusses, erklärt im Interview, warum die dänische Minderheit in Südschleswig für Dänemark wichtig ist und politische Unterstützung erhält.
Dänisch werden
Jörn Fischer kam durch seine Frau zur dänischen Minderheit, lernte Dänisch und engagiert sich heute aktiv, unter anderem im SSF-Vorstand. Mit Interesse verfolgt er, welchen Weg seine Kinder wählen.
Friesen – Nordfriesen
Im Zweifelsfall weiß man, wo man herkommt
Olde Oldsen, Bürgermeister von Langenhorn, ist ein echter Friese. Plattdeutsch ist seine Muttersprache, und er steht für friesischen Zusammenhalt: Selbst anpacken, Wurzeln bewahren, gemeinsam stark sein.
Als Minderheit fühle ich mich nicht
Helga und Erk Wögens sind Biobauern auf der Insel Föhr. Ihr sprachlicher Alltag verläuft fast gänzlich auf Friesisch. Wie der Massentourismus ihre Insel verändert, sehen sie skeptisch.
Für mich war Friesisch sprechen immer ganz natürlich
Lola und Nis Ove aus Risum sind seit Kindertagen Freunde. Heute in Flensburg sprechen sie über ihr zweisprachiges Aufwachsen mit Friesisch und Deutsch – mit allen Höhen und Tiefen.
Friesen – Saterfriesen
Wir haben uns Gehör verschafft
Johanna Evers vom “Seelter Bund” spricht über Erfolge und Grenzen im Erhalt des Saterfriesischen – und verrät drei Wünsche für ihre Sprache.
Saterfriesisch ist wie eine Familie
Jan gibt einen Einblick in die große emotionale Nähe, die zwischen den Menschen mit saterfriesischer Muttersprache besteht
Ich will es lernen, um es weiterzugeben
Marion Erdmann, pensionierte Lehrerin, hat vor Kurzem begonnen, Saterfriesisch zu lernen – und erzählt, warum.
Ich bin stolz darauf, dass ich das kann
Schülerin Maja, eine der wenigen ihrer Generation mit Saterfriesisch als Muttersprache, wünscht sich Saterfriesisch als Schulfach – für den Erhalt der Sprache.
Friesen – Ostfriesen
Hier sind meine ganz tiefen Wurzeln
Eske Nannen, Mitbegründerin der Kunsthalle Emden, spricht über ihre Verbundenheit mit Ostfriesland und den positiven Imagewandel der Region.
Wir kümmern uns um den Zusammenhalt in Ostfriesland
Rico Mecklenburg, Präsident der Ostfriesischen Landschaft, spricht über ihren Auftrag und die Bedeutung der Friesischen Freiheit für die ostfriesische Identität.
Gemeinsame Sprache Plattdeutsch
Marie Ubben ist Vertriebsleiterin für die EDEKA Minden-Hannover. Sie berichtet vom Erfolg des Konzepts eines offen zweisprachigen Einkaufsmarktes und vom wachsenden Stolz auf die plattdeutsche Sprache in Ostfriesland.
Plattdeutsch
Minderheiten sind das Salz in der Suppe
Hartmut Cyriacks & Peter Nissen, bekannt für plattdeutsche Buch- und Theateradaptionen, betonen die Notwendigkeit einer breiten Medienlandschaft – und eines Standard-Platts.
Plautdietsch: Weltsprache Platt
Peter Wiens vom Verein der Plautdietsch-Freunde spricht über seine Liebe zur Mehrsprachigkeit, seine Muttersprache und seine Wünsche für die Zukunft.
Ein Wort: Bewusstwerden
Jan Graf vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund ruft dazu auf, Plattdeutsch aktiv weiterzugeben – und kämpft mit „Funkloch stoppen!“ für ein eigenes Radioprogramm.
Plattdeutsch für die Metropole
Jugendliche erzählen, warum sie bei der Jugendbühne des Ohnsorg-Theaters mitmachen, und Julia Bardosch zeigt, wie Plattdeutsch Hamburgs Kulturen verbindet.
Sinti und Roma
Ich dachte mir, dass man auch einmal Mut zeigen muss
Angelina Kappler, angehende Winzerin und Deutsche Weinkönigin 2019/2020, spricht über ihre Entscheidung, ihre Zugehörigkeit zur Sinti-Community offen zu thematisieren – und die Reaktionen ihres Umfelds darauf.
Jeder kann doch stolz sein auf seine Herkunft
Franz-Elias Schneck, Mitgründer des Studierendenverbands der Sinti und Roma, setzt sich für den Erhalt der Sprache und Kultur ein – und plädiert für ein offenes Bekenntnis zur eigenen Identität.
Wir wollen Teil der Gesellschaft
Emran Elmazi setzt sich für die Jugend der Sinti und Roma ein – und hinterfragt fehlende Gleichberechtigung in der Gesellschaft.
Wir wollen auf Augenhöhe
Matthäus Weiß, Vorsitzender des Landesverbands Schleswig-Holstein, spricht über seinen Antrieb für die Bürgerrechtsarbeit und das bisher Erreichte.
Sorben – Obersorben
Sorbische Frauenbilder
Das „Kolektiw Klanki” mischt mit Hip-Hop die sorbische Szene auf – „Družki” provoziert, hinterfragt Rollenbilder und sorgt für hitzige Debatten.
Sorbische Blumen in Slepo/Schleife
In Schleife schwindet das Sorbische im Alltag – doch der neue Schulkomplex kämpft dagegen an. Direktor Jan Hrjehor über Bildung und moderne Pädagogik.
Wurzeln haben
Die „barakka“ steht für antifaschistischen Zusammenhalt und das „Nukstock“-Festival. Hana erzählt, was Sorbischsein für sie und ihre Tochter bedeutet.
Das Wesen des Sorbischen ist nicht die Folklore
Maja Nagel über Sorbisch in ihrer Kunst, den Austausch über die Lausitz hinaus – und warum sie den Begriff „Minderheit“ nicht mag.
Sorben – Niedersorben
Niedersorbisch ist Teil des Reichtums Brandenburgs
Schriftsteller Jurij Koch über den Kampf gegen den Kohlebergbau, das „Totsagen“ des Niedersorbischen und seine Rolle für die kulturelle Vielfalt.
Es ist wichtig, dass wir uns zeigen
Modedesignerin Sarah Gwiszcz bringt mit „Wurlawy“ sorbische Tracht in die Moderne – und spricht über Reaktionen und die Tradition als regionalen Schatz.
Minderheit heißt nicht, altmodisch
In Kózle/Casel lebt mit dem Johannisreiten ein einzigartiger wendischer Brauch. Hagen Dommaschk und Kathleen Theimer über Tradition und das Gefühl, oft vergessen zu werden.
Wir müssen uns anstrengen
Sprachaktivisten Gregor und Maks sprechen über ihr Projekt „Zorja“, den Status des Niedersorbischen und seine Rolle in der heutigen Niederlausitz.